Aus dem Leben eines i-Tüpfelchens

Raumfabrik Münster/Osnabrück

Besser geht immer. Deshalb gibt es bei der Raumfabrik seit 2017 einen Serviceleiter. Thomas Hartmann kommt meist erst, wenn alles vorbei ist. Wie der Tatortreiniger in der gleichnamigen Fernsehserie kümmert er sich um die letzten aber wichtigen Details.

Tatortreiniger Heiko Schotte und Thomas Hartmann haben rein äußerlich wenig gemein. Gut. Da ist dieses bubenhafte Lächeln, die Handwerker-Uniform. Diese Freude an Details. Diese Leidenschaft für Kleinigkeiten. Die Hartnäckigkeit in seinen Fragen. Okay, gewonnen. Thomas Hartmann fungiert nicht nur als neuer Serviceleiter der Raumfabrik. Er hat mit der beliebten Serienfigur doch so Einiges gemein.

„Ich bin eher das I-Tüpfelchen in dem ganzen planerischen und handwerklichen Prozess“, sortiert sich der gestandene Tischler und leidenschaftliche Handwerker sympathisch wie bescheiden ein, „wenn ich vor Ort bin, ist das Gröbste gelaufen.“ Thomas Hartmann fungiert seit dem Spätsommer 2017 als Serviceleiter der Raumfabrik. Also als eine Art „After-Sales-Handwerker“. Er besucht die Baustelle, wenn eigentlich alles schon schüssig ist. Klingt erst einmal anachronistisch. Was soll er denn bitteschön nach der Abnahme eines Bauvorhabens leisten, wenn die Raumfabrik selbst Perfektion und Termintreue als Programm lebt?

Ganz einfach. Wo gehobelt wird, da fallen eben auch Späne. Der gelernte Tischler hat diese Mundart quasi schon in der Ausbildung bei der Tischlerei Schöpker in Emsdetten vor 27 Jahren verinnerlicht. „Die perfekte Baustelle gibt es ebenso wenig wie den perfekten Mord“, lacht der Mittvierziger alle Bedenken weg: „Es liegt doch immer an den Kleinigkeiten, wenn man hundert Prozent abliefern möchte.“ Mal sitzt die Schranktür eben nur zu 99,5 Prozent gerade, mal fehlen im Übergang zwischen Alt und Neu wenige Zentimeter Fußleiste. Dann will der Kunde noch etwas zur Bedienung der Elektronik wissen oder zu den Eigenschaften des neuen Bodens und, und und.

Damit eins klar ist: „Die Kunden sind meist total entspannt und dankbar“, plaudert er aus seinen ersten Erfahrungen als Serviceleiter. Denn eigentlich läuft ja alles rund nach der etwas anstrengenden Bauphase. Die Raumfabrik hält Wort, die Abnahme gebongt. Aber kann man nicht vielleicht am Übergang von Neu zu Alt noch etwas anpassen? Und wie sollte ich den neuen Bodenbelag noch einmal putzen und pflegen? Kann ich das neue Fenster morgens irgendwie beschatten? Fragen wie diese bestimmen heute Hartmanns Alltag. Nachdem er 25 Jahre lang Möbel getischlert und aufgebaut hat, verschiebt sich die Montage nun ins Miteinander: „Es bleiben immer Fragen offen, wo Menschen zusammenarbeiten. Ich will den Kunden die Sicherheit geben, dass die Raumfabrik auch daran denkt.“

Eine bescheidene Zusammenfassung dafür, dass er zwischen Kundenbetreuung und Restarbeiten nach komplexen Vorhaben menschlich einiges leisten muss. Thomas Hartmann verkörpert das umfassende Serviceversprechen der Raumfabrik und fungiert zwischendurch als „Mädchen für alles“. Hier wird nicht erledigt, hier kümmert man sich. Jedes Projekt ist wichtig, jedes Detail. „Daran müssen wir uns messen lassen und deshalb ist Thomas Hartmann so wichtig für uns“, bestätigt Sven Schöpker. Der heutige Geschäftsführer des Netzwerkes hat übrigens unter dem Gesellen Hartmann im heimischen Familienbetrieb gelernt und steht zu der Personalentscheidung: „Der richtige Mann an der richtigen Stelle.“

Dass Hartmann nun seine Arbeitswoche immer aufs Neue planen muss, stört ihn nicht. Im ständigen Dialog mit den Projektleitern und Architekten wirkt er dort, wo seine Handwerkskunst und seine kommunikativen Fähigkeiten gefragt sind. Auch und gerade, wenn es schmutzig werden kann: Beim Staubschutz beispielsweise oder bei Nachbesserungen an Gewerken, die sich erst im Alltagsbetrieb offenbaren. Er hat die Qualifikation für kleine Elektroinstallationen. Malerarbeiten oder Feinjustierungen an Dichtungen oder Installationen sind für den Tischler kein Hexenwerk. Hartmann: „Ich mache auch daheim gern selbst, was ich selbst leisten kann.“ Allerdings ist er mit den Kundenprojekten genauso pingelig wie im heimischen Wohnzimmer. Mogeleien duldet er nicht. Sein Motto: „Erst wenn mir alles gefällt, ist auch der Kunde zufrieden.

Stellt sich ein kleiner Fauxpas als größeres Problem dar, meldet er das an die Projektleiter zurück und organisiert die Angleichung an die hohen Qualitätsstandards, die sich die Raumfabrik auf die Fahnen schreibt. „Ich bin dann zeitnah und gemeinsam mit den anderen Raumfabrikanten vor Ort, damit alles schnell und unkompliziert läuft,“, schildert er diese Einsätze. Hat er angesichts der oft schwer planbaren Servicelage es jemals bereut, den weit besser planbaren Tischleralltag getauscht zu haben? „Nein, nie“, bricht es aus ihm fast reflexartig hervor, „jeden Tag etwas Neues. Das ist genau mein Ding.“